Warum sind so viele Ferienhäuser nicht mehr zu mieten?

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lehfra
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Warum sind so viele Ferienhäuser nicht mehr zu mieten?

Beitrag von lehfra »

Mir ist aufgefallen das einige hier kurzfristig umbuchen oder Stornieren mußten,weil das gebuchte Haus nicht mehr verfügbar ist.So mir ist jetzt ähnliches passiert,habe für nächstes Jahr gebucht und Bestätigung bekommen.Heute dann die Nachricht sie dürften das Haus nächstes Jahr nicht vermieten und stornieren den Vertrag.Also ist momentan bis zum Antritt des Urlaub nicht klar ob er wirklich stattfindet,wodurch kommt das so häufig? Habe sowas noch nie erlebt und fahre schon viele Jahre auch viel Privat gebucht,was ich mich zur Zeit nicht wage,weil ich denke es hat vielleicht mit dem Finanzmarkt zu tun und meine Anzahlung ist in dem Fall futsch.Noch 6 Tage dann beginnt die große Reise.
reimund1012

Beitrag von reimund1012 »

Hallo,

da auch Dänemark nicht so ganz von der Wirtschaftskrise verschont geblieben ist, müssen wohl einige Ferienhausbesitzer heute ein wenig kleinere Brötchen backen.

Und wer nicht weiss ob er sein Haus weiter halten kann, der versucht halt mehr oder weniger freiwillig diesen Kostenfaktor wieder loszuwerden.
Was im Moment gar nicht so einfach ist, da das Angebot an angebotenen Häusern die Nachfrage deutlich übersteigt.
Es gab zwar auch früher immer eine lebhafte Fluktation durch Hausbesitzer die in der Kategorie aufsteigen wollten und ebensoviele Dänen die auf den fahrenden Zug aufspringen wollten, aber soviele "Til Salg-Schilder" wie derzeit fallen doch mächtig auf.

Geld verdient wird ja bei den Ferienhäusern ja nicht durch deren Vermietung (die deckt allenfalls die laufenden Kosten), sondern durch die bisherige ständige Wertsteigerung, die jetzt bei tendenziell eher sinkenden Preisen natürlich nicht mehr gegeben ist.

Tja, und wer nicht weiss ob ihm sein Haus in einem halben Jahr überhaupt noch gehört, oder dem die Bank schon die Pistole auf die Brust setzt, der schliesst auch ungern längerfristige Verträge mit den Hausvermittlern oder gar Mietverträge ab.
Ich denke mal das ist beim Verkauf genauso kontraproduktiv wie ein Mieter in einer Wohnimmobilie.
Man weiss ja nie wie der Käufer für sich selbst disponiert hat.

Gruß

Reimund
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AxelN
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Haus verkauft

Beitrag von AxelN »

Hej Lehfra,

also bei mir war es so, dass ich über eine Agentur gemietet hatte, der Besitzer das Haus dann aber verkauft hat. So ähnlich scheint es öfter gewesen zu sein.
Mir war schon letztes Jahr aufgefallen, dass viele Häuser, besonders in den Urlaubsgegenden das "til salg" Schild hatten. Und übrigens mitunter trotzdem vermietet wurden. Ich erinnere mich an eine Straße in Nørre Vorupør mit Ferienhäusern, da war im Grunde an keinem Haus kein Schild.

Ich denke schon, dass die Finanzkrise dafür mit verantwortlich ist, das haben auch Leute bestätigt, die in Dänemark wohn(t)en. Ich verstehe auch, dass ein Ferienhaus vielleicht das erste ist, wovon man sich in der Not trennt.

Ich würde mir aber die Lust an DK dadurch nicht vermiesen lassen. Bis jetzt hat es, soweit ich es hier gelesen habe, immer ein Happy End solcher Vorkommnisse gegeben. Muss man sich eben nochmal umschauen.

Wir haben auch schon oft privat gebucht, aber bis jetzt hatten wir da immer Glück (zumindest in DK). Und kaum macht man es mal anders...

Viel Spaß trotzdem und viele Grüße

AxelN
lehfra
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Re: Haus verkauft

Beitrag von lehfra »

[quote="AxelN"]Hej Lehfra,

also bei mir war es so, dass ich über eine Agentur gemietet hatte, der Besitzer das Haus dann aber verkauft hat. So ähnlich scheint es öfter gewesen zu sein.
Mir war schon letztes Jahr aufgefallen, dass viele Häuser, besonders in den Urlaubsgegenden das "til salg" Schild hatten. Und übrigens mitunter trotzdem vermietet wurden. Ich erinnere mich an eine Straße in Nørre Vorupør mit Ferienhäusern, da war im Grunde an keinem Haus kein Schild.

Es handelt sich genau um Vorupør wollte nun seit 8 Jahren mal wieder hin und auf einmal sind alle großen Poolhäuser nicht mehr verfügbar.
omilein
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Re: Haus verkauft

Beitrag von omilein »

AxelN hat geschrieben:Hej Lehfra,

Ich erinnere mich an eine Straße in Nørre Vorupør mit Ferienhäusern, da war im Grunde an keinem Haus kein Schild.


AxelN
Das ist uns im Mai auch aufgefallen, da es jedoch unser erster Besuch in DK war, dachten wir das es zu vermieten heisst. ( war ja noch Vorsaison ) :oops: :oops: :oops:

omilein
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-Max Frisch-
Fuglesang
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Beitrag von Fuglesang »

Ein grosses Problem ist auch, dass nach diesem extrem kalten Winter die Stromkosten sehr hoch waren.
Bei nicht wenigen Häusern wurde von den Versorgungsunternehmen der Strom abgestellt und die Besitzer haben kein Geld diesen zu bezahlen.

In den letzten Monaten haben die Versorgungsunternehmen den Strom selbst in bewohnten Häusern bei laufender Vermietung abgeschaltet, sodass die Gäste umgebucht werden mussten.

Einige Häuser auf denen bereits Buchungen liegen, die aber bislang in dieser Saison nicht bewohnt waren bergen für die Kontrolleure diesen Überraschungseffekt. Sie kommen um das Haus vorzubereiten und der Strom wurde abgestellt.

Die Versorgungsunternehmen informieren die Büros nicht, sondern nur die Besitzer. Diese sind oft so verzweifelt, dass sie diese Informain nicht an die Büros weiterleiten.
lehfra
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Beitrag von lehfra »

Ein ewiger Kreislauf
Mit diesem Vorgehen schaden sie der Wirtschaft doch noch mehr,denn wenn die Urlauber dadurch weg bleiben wird das Land ganz schön Einbußen hinnehmen müssen.Echt schade vor 2 Jahren gab es noch einen großen Boom und jetzt bricht alles zusammen.
r.go57
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Re: Warum sind so viele Ferienhäuser nicht mehr zu mieten?

Beitrag von r.go57 »

lehfra hat geschrieben:Mir ist aufgefallen das einige hier kurzfristig umbuchen oder Stornieren mußten,weil das gebuchte Haus nicht mehr verfügbar ist.So mir ist jetzt ähnliches passiert,habe für nächstes Jahr gebucht und Bestätigung bekommen.Heute dann die Nachricht sie dürften das Haus nächstes Jahr nicht vermieten und stornieren den Vertrag.Also ist momentan bis zum Antritt des Urlaub nicht klar ob er wirklich stattfindet,wodurch kommt das so häufig? Habe sowas noch nie erlebt und fahre schon viele Jahre auch viel Privat gebucht,was ich mich zur Zeit nicht wage,weil ich denke es hat vielleicht mit dem Finanzmarkt zu tun und meine Anzahlung ist in dem Fall futsch.Noch 6 Tage dann beginnt die große Reise.
vergesst aber auch nicht:

im juni/juli sind meist verhandlungen zwischen besitzer und vermittler über die kommende saison(Preise etc.)und wenn man sich nicht einig wird,dann kann es schon mal vorkommen,das der besitzer den vermittler wechselt.
die neuen kataloge kommen ja meist so sept.oktober neu raus und dann muß bei nichteinigung das haus zu dem neuen vermittler rein.
somit kann es für buchungen z.b.2011 schon mal zu stornierungen kommen.
(so wurde es mir von einem besitzer mal berichtet)

aber ob sie dir auf anfrage mitteilen würden,wo das haus nächstes jahr drin ist,steht auf einem anderen Blatt. :wink:
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AxelN
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Re: Haus verkauft

Beitrag von AxelN »

omilein hat geschrieben:Das ist uns im Mai auch aufgefallen, da es jedoch unser erster Besuch in DK war, dachten wir das es zu vermieten heisst.
Das hieße dann "til leje" (gespr.: "til leie"). Hast Du vielleicht auch schon mal gesehen. Das "til salg" wird übrigens "til sell" gesprochen, ähnelt daher stark dem englischen "to sell" und hat auch die gleiche Bedeutung.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Wenn ich diesen Thread lese, muss ich doch irgendwie schmunzeln.

Ich weiß nicht, ob mehr Sommerhäuser von den Vermietungsbüros zurückgezogen werden. Kann aber gut stimmen. Die Vorstellung, dass die Besitzer nicht vermieten wollen, weil sie Angst haben, das Haus könnte in einem Jahr zwangsversteigert sein, ist allerdings aberwitzig.

Falls die Besitzer finanziell so bedrängt wären, dann würden sie nämlich alles tun um noch mehr zu vermieten.

Es gibt dagegen eine ganz andere mögliche Erklärung: Die Krise ist vorbei!

Es stimmt, dass in den letzten zwei Jahren sehr viele Sommerhäuser zum Verkauf waren. Die Immobilienpreise sind ja etwas gefallen. Bei den Sommerhäusern ist es aber in der Regel so, dass die Besitzer nicht gezwungen sind zu verkaufen. Bei Wohnhäuser ist es ja oft so, dass verkauft wird, weil man woanders hinziehen muss zum arbeiten. Deshalb wollten viele gerne schnell verkaufen und haben die Verkaufspreise entsprechend gesenkt.

Bei Sommerhäuser war das aber anders. Man konnte gut warten und hat deshalb an die relativ hohe Verkaufspreise festgehalten. Das Ergebnis war, dass die Verkaufszeiten sehr lang wurden und die Zahl der zum verkauf angebotene Häuser dadurch sehr hoch.

Jetzt ist aber eine deutliche Wende eingetreten:

http://epn.dk/privat/bolig/priser/article2044979.ece

Verglichen mit letzte Jahr sind die Verkaufspreise nun um 5,5% und die Verkaufszahlen um 53% gestiegen. D.h. viele Besitzer, die seid 1-2 Jahren versucht haben zu verkaufen, aber es nicht konnten, weil sie mit dem Preis nicht runtergehen wollten/mussten, die können jetzt plötzlich den verlangten Preis erzielen und verkaufen deshalb - und wenn das passiert, dann kann die Folge ja gut sein, dass der Vertrag mit dem Vermittlungsbüro gekündigt wird.
[url=http://www.helbo.org]www.helbo.org[/url] - [url=http://www.sallnet.dk]www.sallnet.dk[/url] - [url=http://www.salldata.dk]www.salldata.dk[/url] - [url=http://friskole.netau.net]www.frijsendal.dk[/url]
Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
omilein
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Re: Haus verkauft

Beitrag von omilein »

[/quote]
Das hieße dann "til leje" (gespr.: "til leie"). Hast Du vielleicht auch schon mal gesehen. Das "til salg" wird übrigens "til sell" gesprochen, ähnelt daher stark dem englischen "to sell" und hat auch die gleiche Bedeutung.[/quote]

:D Danke für die nette Aufklärung :D
til leie...ähnelt dann ja stark dem deutschen....sich/zu leihen...als Eselsbrücke :wink:
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AxelN
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Re: Haus verkauft

Beitrag von AxelN »

omilein hat geschrieben:til leie...ähnelt dann ja stark dem deutschen....sich/zu leihen...als Eselsbrücke :wink:
Genau. Ich sag' ja: Dänisch ist 'ne Mischung aus Deutsch und Englisch 8). Wenn es mal immer so einfach wäre ;-).
Marja

Beitrag von Marja »

@ reimund1012
Ist es wirklich so, das die Hauseigentümer keinen Gewinn durch die Vermietung machen?
Ich kann es mir gar nicht vorstellen, bei den Mietpreisen !
Wir mieten immer etwas hochwertigere Häuser und auch da ist es so das nicht alles Gold ist was glänzt.
Wo lassen die denn das ganze Geld? Selbst wenn die ihr Haus finanziert haben, muß doch noch gut was überbleiben.
Das verstehe ich nicht.
Das durch die Wirtschaftslage auch einige Dänen mit ihren Häusern "überkopp" gegangen sind will ich wohl glauben, aber doch nicht so viele...
Fuglesang
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Beitrag von Fuglesang »

Hallo Marja

die Eigentümer bekommen ja nicht den Preis den der Urlauber zahlt bar auf die 'Hand.

Erstens muss der Betrag versteuert werden, wenn ein Vermittlungsbüro zwischengeschaltet ist bekommt auch dieses seinen Anteil.
Das Haus kostet Versicherung, Unterhaltskosten, Müllabfuhr, Anliegergebühr, und und und.......

Habe zu einem anderen Thema mal ein Preisbeispiel geschrieben: Dieses bezieht sich zwar auf die Nebensaison, doch sind in der Hauptsaison zwar die Mieten höher, dementsprechend aber auch die Abgaben. Hinzu kommt, dass nur sechs Wochen im Jahr Hochsaison ist.

"Ich konstruiere mal das Beispiel eines normalen 4 Sterne Hauses.
Das kostet den Kunden in der Nebensaison ca. 200,- Euro.

Das sind ungefähr 1470,- dkk, die der Kunde zahlt.
Die Agentur bekommt davon ca 370,- dkk.
Der Eigentümer 1100,- dkk. Davon muss ungefähr die Hälfte an Steuern und Abgaben abgeführt werden.
Dann bleiben 550,- dkk. für den Eigentümer.

Dafür muss er jedoch noch Frostschutz bezahlen und falls das Haus vorher eine Weile leer gestanden hat eventuell kurz vorbei fahren um nach dem Rechten zu sehen oder eine Reinigung bezahlen, die von der Agentur vorgenommen wird. Das kostet dann je nach Wohnort des Vermieters entweder noch mal Spritgeld und Zeit oder Reinigungskosten.

Die Kunden wollen im Winter nicht in ein eiskaltes Haus kommen, deshalb wird auf Kosten des Vermieters vorgeheizt. Die Mitarbeiter des Büros schalten einen Tag vor Ankunft der Gäste die Heizung ein. Wenn die Heizung einen Tag vorher eingeschaltet wird, kommen schnell 50 bis 100 Kilowattstunden zusammen, was auch ca 200,- dkk verschlingt.

Wenn dann auch nur eine Kleinigkeit kaputt geht, z.b. der Ferneseher flimmert, weil Herbststürme die Parabolantenne verrückt haben, oder die Aussenbeleuchtung verursacht einen Kurzschluss, weil Regenwasser in die Lampen gelaufen ist, oder es regnet irgendwo durch, oder der Saunaofen muckt, oder, oder, oder dann fährt der Eigentümer auch während der Woche auf seine Kosten noch mal am Haus vorbei, was wieder Geld kostet.

Da bleibt also nicht viel über. Sehr sehr oft wird drauf gezahlt.
Und gerade in den Wintermonaten fallen oft Witterungsbedingte Reparaturen an.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Vor allem sollte man sich klar machen, dass die meisten Häuser nicht viel mehr als 10 bis 12 Wochen im Jahr vermietet werden können.
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