Minderheit will deutsche Schilder

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Ursel
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Minderheit will deutsche Schilder

Beitrag von Ursel »

Hier steht´s:

http://jp.dk/indland/article954451.ece

Gruß Ursel, DK
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."

---------------------------------------------------------Marcel Proust
...
pipeline
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Beitrag von pipeline »

Hm, schwer zu kommentieren... in anderen Laendern haben Minderheiten ja auch ihre eigenen Ortsnamen auf den Schildern stehen (wie sieht das eigentlich mit den Sorben im Osten Deutschlands aus, die auch?). Auf den Hebriden sind Schilder ja auch zweisprachig (englisch und gaelisch, obwohl letzteres alles andere als eine Amtspprache ist und es auch nie werden wird).

Ein bisschen "schraeg" faend ich das nur, wenn der "Bund Deutscher Nordschleswiger" (hiess das so?) sich aus "Spaetaussiedlern" :wink: / "Auswanderern" zusammensetzt. Sind es aber die "echten" Nachfahrern jeder, die dort siedelten als die Gegend noch Deutsch war... tja dann...
Pelzi
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Beitrag von Pelzi »

Im sorbischen Sprachraum sind alle Schilder und alle Beschriftungen an und in öffentlichen Gebäuden zweisprachig. Bei Firmen und Privatleuten mitunter auch.
Humor ist der Knopf, der verhindert, daß einem der Kragen platzt.
Joachim Ringelnatz
galaxina
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Beitrag von galaxina »

Pelzi hat geschrieben:Im sorbischen Sprachraum sind alle Schilder und alle Beschriftungen an und in öffentlichen Gebäuden zweisprachig. Bei Firmen und Privatleuten mitunter auch.
was bei den einheimischen (in der lausitz) nicht nur auf gegenliebe trifft...
pipeline
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Beitrag von pipeline »

Wobei die Sorben ja nun aber auch Einheimische sind...

Wie gesagt, in solchen Faellen halte ich derartige Wuensche durchaus fuer berechtigt - Sprache hat ja auch was mit Kultur zu tun und vice versa...
Simba
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Beitrag von Simba »

Vor kurzem ist über diesen Vorschlag auch im Nordschleswiger berichtet worden. Da haben sie auch Leute auf der Strasse gefragt und die Meinungen waren geteilt.
Ich bin da auch zweigeteilt. Einerseits nervt es mich total, dass Städtenamen in anderen Sprachen immer geändert werden müssen (auch wenns keine geschichtlichen Hintergründe gibt), andererseits, wenn ich an New Yorks Chinatown mit seinen chinesischen Strassenschildern denke, hat auch irgendwas und stört definitiv nicht.
Wenn jetzt unter Åbenrå kleiner Apenrade stehen würde, wäre das wahrscheinlich auch kein Drama. Ob mans braucht, sei dahingestellt.

LG Simba
Pelzi
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Beitrag von Pelzi »

galaxina hat geschrieben:
Pelzi hat geschrieben:Im sorbischen Sprachraum sind alle Schilder und alle Beschriftungen an und in öffentlichen Gebäuden zweisprachig. Bei Firmen und Privatleuten mitunter auch.
was bei den einheimischen (in der lausitz) nicht nur auf gegenliebe trifft...
Ja mei, allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die keiner kann :roll:
Humor ist der Knopf, der verhindert, daß einem der Kragen platzt.
Joachim Ringelnatz
galaxina
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Beitrag von galaxina »

naja, wenn der bevölkerungsexodus in der lausitz weitergeht, so duerfte die diskussion über die sorbische minderheit hinfaellig werden...und somit 1200 jahre sorbischer hochkultur in der lausitz der geschichte angehoeren....
Vilmy
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Beitrag von Vilmy »

tja, hier sind die Einheimischen nun mal auch dänische und deutsche Dänen. Warum also nicht Ortsschilder zweisprachig?

Gruss, vilmy
galaxina
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Beitrag von galaxina »

es ergibt sich die frage: wann ist eine minderheit eine minderheit? in nordfriesland gibts auch tolle 2-sprachigne schilder (deutsch-friesisch). muesste man nicht auch darueber nachdenken die schilder in russisch oder türkisch zu beschriften, da diese minderheiten zahlenmaessig deutlich ueber der friessichen minderheit liegen?
pipeline
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Beitrag von pipeline »

Galaxina, nein, es geht um den in einem Gebiet ansaessigen Kulturkreis. Die russischen oder tuerkischen Mitbewohner sind ja "Zug'reiste", aber dort nicht traditionell ansaessig.
Als Minderheiten gelten die Minderheiten dann, wenn durch politische Umstrukturierung sie heute zum einen Land gehoerten und morgen zu einem anderen - oder eben ganz in einem anderen Land aufgehen, wie die Waliser, oder innerhalb eines Landes von jeher eine eigene Kultur mit eigener Sprachgeschichte existierte... wie im Falle der Gaelen im schottischen Nordwesten... oder der Lappen in Finnland...

Einwanderer sind zwar auch Minderheiten, aber eben in einem ganz anderen Kontext...
Vilmy
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Beitrag von Vilmy »

Du sprichst mir aus der Seele, pipeline! 1000 Dank!

vilmy
galaxina
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Beitrag von galaxina »

pipeline hat geschrieben:Galaxina, nein, es geht um den in einem Gebiet ansaessigen Kulturkreis. Die russischen oder tuerkischen Mitbewohner sind ja "Zug'reiste", aber dort nicht traditionell ansaessig.
Als Minderheiten gelten die Minderheiten dann, wenn durch politische Umstrukturierung sie heute zum einen Land gehoerten und morgen zu einem anderen - oder eben ganz in einem anderen Land aufgehen, wie die Waliser, oder innerhalb eines Landes von jeher eine eigene Kultur mit eigener Sprachgeschichte existierte... wie im Falle der Gaelen im schottischen Nordwesten... oder der Lappen in Finnland...

Einwanderer sind zwar auch Minderheiten, aber eben in einem ganz anderen Kontext...
ok
nun wissen wir vilmy - hat eine seele ;-). aber diese einwanderer koennen den status natuerlich noch erlangen - man muss das ja auch mal im historischen kontext sehen - nich...
Pelzi
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Beitrag von Pelzi »

galaxina hat geschrieben:aber diese einwanderer koennen den status natuerlich noch erlangen - man muss das ja auch mal im historischen kontext sehen - nich...
Nu, das dauert aber noch ein paar Jahrhunderte :wink:
Humor ist der Knopf, der verhindert, daß einem der Kragen platzt.
Joachim Ringelnatz
pipeline
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Beitrag von pipeline »

Vilmy hat geschrieben:Du sprichst mir aus der Seele, pipeline! 1000 Dank!

vilmy
Tja, so bin ich :wink:
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