Kaution - Nein Danke!

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mieke
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Re: Kaution - Nein Danke!

Beitrag von mieke »

Hm, erst fragst, du ob andere User das mit der Kaution lockerer sehen und jetzt bezeichnest du pauschal alle, die nicht mit deiner Kautionsgegner-Herde laufen wollen, wiederholt als leichtgläubige Schafe....Warum fragst du dann eigentlich nach anderen Meinungen?

Und wenn deiner Meinung nach die uninformierten Leute sowieso schon naiv alles mitmachen, wieso sollte dann ein Wegfallen der Kaution zu mehr Vermietungen führen, kannst du das mal bitte schlüssig erklären?

Sorry, aber manch Anbieter, der keine Kaution nimmt, hat entweder aus meiner Sicht entsprechend hohe Mietpreise oder vermietet für mich einfach in der falschen Ecke von DK und bevor ich irgendwo kautionslosen Urlaub mache, wo ich nicht hin will, kalkuliere ich mit der Kaution, die ich bisher immer - meist verrechnet mit den Nebenkosten- innerhalb weniger Tage nach dem Urlaub wieder auf dem Konto hatte. Und ich bin auch nicht gewillt, wie bei z.B. DC den Mietbedingungen zu entnehmen, diese bei Anreise bar zu zahlen und deswegen mit einem zusätzlichen Batzen Kronen anzureisen.
Kaution oder nicht, ist mir in der Tat völlig wurscht, mich interessiert ob ein Mietobjekt in mein Budget und zu meinen Vorstellungen passt.
Würde Hirnlosigkeit vor Kopfschmerzen schützen, könnten die Aspirin-Produzenten ihre Läden schließen.
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Johanna*
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Re: Kaution - Nein Danke!

Beitrag von Johanna* »

Ich möchte ganz bestimmt kein Echo von fejo-Henrik sein, verstehe aber ebenfalls nicht, wie man sich über eine Kaution aufregen kann.

Wie schon von geschrieben, würde ich als Vermieter auch eine Kaution festsetzen. Wobei der durchschnittlich verlangte Betrag in meinen Augen ein Witz ist. Wenn wirklich ein Schaden entsteht (und dabei rede ich jetzt nicht von Teller oder Tasse), sind hundert oder hundertfünfzig Euronen u. U. doch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Was ist, wenn z. B. der 43" Flachbildschirm beschädigt wird? Der Anbieter/Eigentümer behält die Kaution ein und den "kümmerlichen Rest" muss er aus der eigenen Tasche finanzieren. Vielleicht kann man die Verursacher auch wegen Sachbeschädigung belangen, das weiß ich nicht, könnte mir aber durchaus vorstellen, dass das ein viel zu aufwendiges und nicht lohnendes Verfahren wäre.

Wir haben die letzten Male keine Kaution zahlen müssen, weil wir zufälligerweise Anbieter hatten, die eine Solche nicht verlangen. Da habe ich mich jedes Mal gefragt, was die eigentlich im Fall eines Schadens machen. Das abgebrochene Stuhlbein, der verbrannte 10 l Topf oder die gebrochene Glasplatte im Kühlschrank könnte doch durchaus von 100 oder 150 € bezahlt werden, ohne dass der Vermieter darauf sitzen bleibt.

Desweiteren finde ich es echt erbärmlich, darüber zu spekulieren, wie viel Zinsen bei einer Kaution herum kommen können.

Hilsen
Johanna
SandraundSven
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Re: Kaution - Nein Danke!

Beitrag von SandraundSven »

Mit erbärmlich hat das nix zu tun, sondern mit Henrik's Aussage das die Anbieter nix daran verdienen. Denn der Beitrag von der_ratlose zeigt ja auf was für Summen zusammenkommen. Dazu kommen noch die generellen Anzahlungen, teilweise 1,5 Jahre vor Mietantritt, hat meiner Meinung nach nix mit Sicherheit zu tun die ich den Vermietern ja gar nicht absprechen möchte. Inwieweit man als Mieter belangt werden kann wenn was kaputtgeht weiß ich nicht, denke aber das eine Kaution einfach auch Abschreckung ist damit man pfleglich mit dem Haus umgeht. Ähnlich wie bei einem Mietwagen oder wenn man einen Wagen zur Probe fährt. Aber frag Henrik, er weiß es besser.
[url=http://tinyurl.com/nxuq7ft]Tipps für Dänemark[/url]
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frosch
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Fehlkalkulation

Beitrag von frosch »

Ich hab mal das Rechenbeispiel von der-ratlose aufgegriffen und geh mal von 350.000 Euro aus.
Gibt bei 1,3 % Tagesgeldzinsen im Jahr 4.200 Euro Zinsen.
Hier ein Link zu einer der besten Seiten mit Angaben zu aktuellen Zinsen:
http://www.modern-banking.de/vergleich-tagesgeld-10.php

Geht man von einer durchschnittlichen Verweildauer der Kaution von 10 Wochen aus, bleiben 875,00 Euro Zinsen, von denen er in D wahrscheinlich noch 1/3 Abgeltungssteuer abführen muß.
Demgegenüber stünden 1000 Überweisungs- und Buchungsvorgänge, was bei 500 bis 875 € theoretischem Gewinn Kinkerlitzchen übrig ließe.
Selbst wenn die Kautionen im Schnitt 12, 16 Wochen da liegen würden, rechnet sich das für keinen Vermieter.

Bliebe also noch das Girokonto statt einem Tagesgeldkonto, wer Glück hat, kriegt da vielleicht 0,2% Zinsen
http://www.modern-banking.de/vergleich-girokonto-14.php
und da blieben in 12 Wochen sagenhafte 201,92 € Zinsgewinn aus 350.000 Euro Kautionen.

Also wegen der Zinsen gibt´s die Kaution ganz bestimmt nicht.
Tatzelwurm
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Re: Kaution - Nein Danke!

Beitrag von Tatzelwurm »

SandraundSven hat geschrieben:teilweise 1,5 Jahre vor Mietantritt,
Wer zwingt euch denn dazu.

Detlef
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vorne lecken, hinten kratzen.

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mieke
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Re: Kaution - Nein Danke!

Beitrag von mieke »

Vielleicht sollten sich die Ferienhausanbieter mal dafür entschuldigen, dass sie überhaupt Geld verdienen, dann geben hier einige sicher Ruhe :mrgreen:
Ich habe jedenfalls im Zusammenhang mit keiner anderen Reiseform eine derartige Diskussion um Anzahlungen oder bspw bei Mietwagen um die Kautionen erlebt und niemand macht sie in Kopf, was Reedereien/Reiseveranstalter/Autovermieter en Detail so verdienen.
Aber das dän. FerienHaus soll bitte unentgeltlich schon 1 - 1 1/2 Jahre vorher geblockt werden dürfen, Zahlung am liebsten erst nach erfolgreichem Urlaub und auch nur bei schönstem Wetter und erfolgreicher Erholung :P
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SandraundSven
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Re: Kaution - Nein Danke!

Beitrag von SandraundSven »

Tatzelwurm hat geschrieben:
SandraundSven hat geschrieben:teilweise 1,5 Jahre vor Mietantritt,
Wer zwingt euch denn dazu.

Detlef
Miete nicht so lange vorher.

@Henrik: Du gibst doch auch nicht zu, dass nix verdienen falsch ist. Letztes Wort von mir zu diesem Thema.
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fejo.dk - Henrik

Re: Kaution - Nein Danke!

Beitrag von fejo.dk - Henrik »

Natürlich gebe ich das nicht zu, denn die Anbieter verdienen ja nichts mit der Kaution. Und du hast dir jedenfalls nicht gerade bemüht um einen Nachweis für deine Behauptung zu liefern, sei froh, dass es User wie frosch und der_ratlose gibt.

Die Angebote auf der von frosch verlinkten Seite sind sicherlich real, nur sind das keine Banken, die von Anbietern genutzt werden. Da die Zinsen eh keine Rolle spielen, nimmt man lieber eine bekanntere Bank als zB die 1822direkt Bank. Beispielsweise sind unsere Bankverbindungen die Stadtsparkasse Düsseldorf sowie die Deutsche Bank. Viele Anbieter haben sich für eine in D ansässige dänische Bank entschieden, zB Sydbank.

Ein kleiner Fehler von frosch ist es übrigens, dass sein Link Zinsen bei Anlagebeträgen um die 10.000 Euro zeigt. Bei höheren Beträgen sind die Zinsen einen Tick niedriger.

Und wie Tatzel so schön schreibt: Wen es nicht gefällt soll einfach Last Minute buchen, da gibt gerade [url=http://dk-forum.de/phpbb3/viewtopic.php?f=12&t=30179]unschlagbare gute Angebote[/url] bei uns...
Macom
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Re: Kaution - Nein Danke!

Beitrag von Macom »

Die Sache mit den Kautionen/Zinsen hat zwei Seiten. Die eine Seite davon sind die Haben-Zinsen. In der derzeitigen Tiefzinsphase treten die Effekte aus hohen Kautionsvolumen über lange Halteräume in den Hintergrund. Viel wesentlicher ist die Tatsache, dass die Kautionen in den Büchern der Ferienhausanbieter eine Liquiditätsreserve und Refinanzierungsmöglichkeit darstellen. Dies ist ein Minderungseffekt (SOLL-Zinsen), der sich im Unternehmen deutlich auswirkt. Liquidität ist teuer. Refinanzierung ebenfalls.

Auf den Punkt gebracht heisst das: Weniger Kredit- und Geldbeschaffungskosten für die Anbieter. Das ist ein deutlich messbarer Spareffekt.
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fejo.dk - Henrik

Re: Kaution - Nein Danke!

Beitrag von fejo.dk - Henrik »

Nenn mir ein Anbieter, der diese Likviditätsreserve braucht. Er hat sie ja zeitgleich mit der 2. Rate, die wesentlich größer ist, d.h. da braucht er die Likvidität garnicht.

Und das mit der Refinanzierungsmöglichkeit muss du mal genauer erklären. Was soll refinanziert werden?

Man sagt ja in D, dass probieren über studieren geht oder so. Das du studiert hast, Macom, bezweifle ich nicht...
Macom
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Re: Kaution - Nein Danke!

Beitrag von Macom »

Du bist ein Provokateur, Henrik. Das ist für deine Mitmenschen sehr unangenehm und für deine Familie sicherlich sehr peinlich. Deine unangenehme Art verleidet mir die Lust an jeglichem Gespräch mit dir.
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Re: Kaution - Nein Danke!

Beitrag von mieke »

Zum Thema Sind und Zweck einer Kaution ein Artikel,was Hauseigentümer beachten sollten, wenn sie ihre Ferienimmobilie privat vermieten. http://penge.dk/article/140897-lej-din-bolig-ud-til-turister
Zitat: "I samme forbindelse bør du indkræve et depositum på for eksempel 1.000 kroner. Det skal dække uforudsete udgifter. For hvis der for eksempel går noget i stykker, eller der bliver stjålet noget, dækker din forsikring."

Demnach wird angeraten, eine Kaution zu erheben um unvorhergesehene Ausgaben durch Schäden, welche die Versicherung nicht deckt, abzudecken.

Das wird bei Vermietung mittels einer Schlüsselbude nicht anders sein, den die wird für solche Schäden auch nicht aufkommen oder in Vorleistung gehen wollen.
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fejo.dk - Henrik

Re: Kaution - Nein Danke!

Beitrag von fejo.dk - Henrik »

Nun, Mieke, das zentrale Wort am Ende des Satzes ist wohl beim kopiieren verloren gegangen. So ist der Satz
http://penge.dk/article/140897-lej-din-bolig-ud-til-turister hat geschrieben:For hvis der for eksempel går noget i stykker, eller der bliver stjålet noget, dækker din forsikring ikke
Deine deutsche Interpretation ist aber korrekt, im Schadensfall deckt die normale Versicherung des Besitzers nicht. Das dies, zusammen mit der Vorauszahlung der Nebenkosten, die Grundlage für die Kaution ist, hatten wir aber schon. Im Übrigen hat dieser Artikel nichts mit der Vermietung von Ferienhäuser zu tun.

@Macom: Ich finde es ebenso provozierend, dass jemand wie du, der ja eigentlich sowohl teoretisch wie praktisch fundiert ist, sich soweit aus dem Fenster lehnt, dass er von "ein deutlich messbarer Spareffekt" redet.

Können wir uns soweit einigen, dass ein schuldenfreies Unternehmen, dass 12 Monate im Jahr Geld auf dem Konto hat, von den Kautionszinsen nicht profitiert?

Können wir uns soweit einigen, dass ein schuldenfreies Unternehmen, dass im Sommerhalbjahr Geld auf dem Konto hat, von den Kautionszinsen nicht profitiert?
frosch
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Re: Kaution - Nein Danke!

Beitrag von frosch »

@ macom
In der Tat, bei der Liquiditätsfrage sieht es anders aus, als bei den Zinsen.
Aber hat Henrik nicht Recht, wenn er darauf hinweist, das der –theoretische- Liquiditätsgewinn durch die(frühzeitige) Zahlung der Mietenrate wesentlich höher ist ?
Also auch dies nicht der Punkt ist, warum Kautionen für den Vermieter interessant sind ?

@Henrik: In der Tat wird man wegen der Kautionen nicht seine Partnerbank wechseln, insofern sind die bei meinen Links genannten maximalen Zinsen auch eher illusorisch. Bei Girokonten mit hoher Liquidität können Zinsen allerdings auch Verhandlungssache sein. Was bei den zur Diskussion stehenden Minimalerträgen aber auch zu vernachlässigen ist.
Macom
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Re: Kaution - Nein Danke!

Beitrag von Macom »

fejo.dk - Henrik hat geschrieben: Können wir uns soweit einigen, dass ein schuldenfreies Unternehmen, dass 12 Monate im Jahr Geld auf dem Konto hat, von den Kautionszinsen nicht profitiert?

Können wir uns soweit einigen, dass ein schuldenfreies Unternehmen, dass im Sommerhalbjahr Geld auf dem Konto hat, von den Kautionszinsen nicht profitiert?
Selbstverständlich profitieren die Unternehmen von den Zinsen, die sie für die Wiederanlage erhalten. Ich gehe aber mit dir einig, dass der Effekt auf der Seite der Habenzinsen, ob es nun zwei Wochen länger oder nicht zur Verfügung steht, zu vernachlässigen ist. Mein Hinweis zielte aber auf die Effekte zwischen SOLL und HABEN. Die ist ein messbarer und ausweisbarer Effekt. Eine Kennzahl diesbezüglich ist z.B. die Cost/Income-Ratio, die sich durch Zinseffekte verbessern lässt.

Ob die Führung eines "schuldenfreien" Unternehmens (wann ist ein Unternehmen schuldenfrei?) sinnvoll ist, lassen wir jetzt mal unbeachtet. "Die" Schulden, wie sie ein Privathaushalt kennt, gibt es so nicht in der Unternehmensführung. Es geht um Aktiva und Passiva und um Kapitalstrukturen. Aber das führt hier sicherlich zu weit.
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