Wow, udenlandsdansker -
Du bist bestimmt in Deinem Bekanntenkreis für Deinen Optimismus geschätzt, oder?
Nein, natürlich habe ich nichts ohne den Rapport unterschrieben und mit dem Makler abgesprochen, dass ich natürlich vorher auch gar nichts unternehme. Aber da der letzte Rapport von Oktober 2016 keine größeren Schäden und nur wenige K3 hatte denke ich nicht, dass er "definitiv fast nur aus K3 bestehen" wird. Der Bericht sagt in der Zusammenfassung, dass das Haus für sein Alter in gutem Zustand sei.
Allerdings müssen Fenster gemalt und Schäden im Putz ausgebessert werden. Aber das ist überschaubar. Die wenigen K3 die das Haus im letzten Rapport hatte waren alle in Bezug auf das Strohdach, und sind fast alle danach repariert worden. Das ein Reetdach von 1974 in den nächsten Jahren ausgetauscht werden muss ist klar; zwei darauf spezialisierte Reetdachdecker haben es sich unabhängig voneinander in den letzten Wochen angesehen und beide kamen zu dem Schluss, dass es noch 5-10 Jahre halten wird. Dann wird es aber tatsächlich um 200.000 Kronen kosten.

Da das Haus jetzt billig ist, rechne ich den Preis in die Kaufsumme ein. Eine neue Heizung liegt bei 120.000, da ich dann eine varmepumpe für Warmwasser und Heizung für das ganze Haus kaufen werde. Aber mit all den Kosten bin ich immer noch unter dem, was eine kleine Stadtwohnung kosten würde.
Zur Aussage, dass solche Häuser schon schlecht waren, als sie gebaut wurden sage ich jetzt mal nichts... Ich kenne so viele schlecht gebaute Häuser aus den letzten 20 Jahren, die sicher keine 150 Jahre stehen werden. Es ist halt eine Frage was man von einem Haus will. Wer ein Niedrigenergiehaus mit glänzenden Oberflächen und ohne Arbeitsaufwand braucht guckt sich kein altes Bauernhaus an. Wen ständiges Streichen und Kalken nicht stört (oder gar wie ich altes Handwerk toll findet), der kann das machen. Ich habe für Jobs schon monatelang im Wohnwagen ohne Bad gelebt, ich habe relativ niedrige Ansprüche. Dafür gruselt es mich bei den fast garten- und definitiv charakterlosen Häusern in den Neubausiedlungen, die sich in dänisch-Suburbia gerade so breit machen. Die sind wirtschaftlich und arbeitsmäßig natürlich viel vernünftiger. Kosten aber im Gegenzug das 4 bis 6 fache, und man kann dem Nachbarn den Zucker gleich durchs Fenster reichen, so dicht hocken sie aufeinander.
Ich werde ohne Frage in den nächsten Jahren fluchen, schimpfen und schwitzen ohne Ende. Und der Wiederverkaufswert so eines Hauses ist gleich Null, da mache ich mir keine Illusionen. Aber erst mal plane ich, dort zu wohnen bis ich ins Altersheim muss.

Dafür hätte ich ein kleines Haus mit Stockrosen, einen Garten mit alten Bäumen und die Stadt so nah, dass ich weiterhin zu meinen Abendkursen und Veranstaltungen kann.
Aber nun warte ich erst mal den nächsten Rapport ab, der morgen oder Donnerstag da sein sollte. Umentscheiden kann ich mich immer noch.
Viele Grüße
Fischgrete